SV Putz Möbel Neudau gegen Pöllauer Sportklub II

4 : 3

21:30

Bild: Facebook

Neudauer Nervenkitzel deluxe: Grbovic & Molnar führen SV Neudau zum 4:3-Erfolg gegen couragierte Pöllauer! Was sich am Samstag auf dem ehrwürdigen Grün des SV Neudau abspielte, war keine gewöhnliche Partie, sondern ein wahres fußballerisches Drama von beinahe shakespear’schen Ausmaßen. Zwei hochmotivierte Mannschaften, sieben Tore, unzählige Emotionen – und am Ende ein hauchdünner 4:3-Erfolg für unser Team, der das Publikum kollektiv in einen Zustand euphorischer Fassungslosigkeit versetzte. Die Gäste aus Pöllau II starteten mit der Souveränität eines Teams, das Ballbesitz nicht nur als Mittel zum Zweck, sondern als Lebensphilosophie versteht. Sie kombinierten ruhig, intelligent und mit bemerkenswerter taktischer Disziplin. Doch die kalte Effizienz war an diesem Tag auf Seiten unserer Elf: Bereits in der 2. Minute schickte Marco Resch mit einem Zuspiel von fast chirurgischer Präzision Damir Grbovic auf die Reise. Dieser schüttelte seinen Gegenspieler ab und schlenzte den Ball mit poetischer Zielstrebigkeit ins lange Eck – 1:0! Pöllau ließ sich davon nicht beirren, blieb im Spielaufbau strukturiert und gefährlich. Ein Freistoß von Christoph Derler rauschte nur knapp daneben – das war der Moment, in dem man das erste leise „Uff!“ von der Neudauer Bank hörte. Doch unser SVN blieb eiskalt. In der 20. Minute kam es nach einem Einwurf zu einer kleinen Verwirrung in der Gästeabwehr – nennen wir es eine kreative Interpretationsphase der Raumaufteilung – und schon war Milan Molnar zur Stelle. Nach feinem Doppelpass mit Grbovic versenkte er den Ball zum 2:0 – und der Neudauer Anhang verwandelte die Tribüne in ein akustisches Inferno der Freude. In der Folge drückten die Gäste auf den Anschluss: Lukas Reiter vergab zunächst aus aussichtsreicher Position, traf aber kurz darauf im zweiten Versuch zum verdienten 2:1. Das Spiel war wieder völlig offen, und kurz vor der Pause musste Balint Haiszan im Neudauer Tor sein ganzes Reaktionsvermögen unter Beweis stellen, um einen Kopfball von Georg Wiesenhofer mit einer Parade der Kategorie „Weltklasse light“ zu entschärfen. Nach dem Seitenwechsel betrat Henri Gashi die Bühne, begleitet von Applaus. Nur eine Minute später sorgte er für kollektives Raunen, als er einen Rückpass der Gäste abfing und allein auf den Keeper zulief – doch sein Heber wurde eher zu einem zärtlichen Rückpass mit künstlerischem Anspruch. Man sah ihm die Idee an – und man gönnte ihm die Pointe. In der 67. Minute zeigte Damir Grbovic erneut seine Torjägerqualitäten, entwischte der Abwehr und traf trocken zum 3:1. Drei Minuten später servierte er seinem kongenialen Partner Milan Molnar eine Flanke, die das Prädikat „Präzisionsarbeit mit Feinschliff“ verdient – und Molnar wuchtete den Ball per Kopf zum 4:1 in die Maschen. Manch einer auf der Tribüne dachte schon ans gemütliche Bier danach – zu früh. Denn die Gäste aus Pöllau bewiesen eindrucksvoll, dass sie auch in Rückstand Moral, Ausdauer und ein bemerkenswertes Quantum an Kampfgeist besitzen. Nikolas Kunert verkürzte in der 73. Minute per Kopf auf 4:2, und nur fünf Minuten später traf Manuel Pöttler trocken zum 4:3. Spätestens da lag über der Neudauer Arena eine Atmosphäre von hochkonzentrierter Nervosität. Die Schlussphase war nichts für zarte Gemüter: Pöllau drängte auf den Ausgleich, während wir versuchten, mit blitzschnellen Kontern den Deckel draufzumachen. Mehrmals rettete Balint Haiszan in höchster Not – ein Mann, der offenbar beschlossen hatte, den Begriff „Torhüter“ wörtlich zu nehmen. Vorne fehlte Milan Molnar bei zwei Kontern das nötige Quäntchen Glück: Einmal rettete ein Pöllauer auf der Linie, einmal wurde sein Treffer wegen Abseits aberkannt – und das vermutlich um genau die Dicke einer Grashalmlänge. Fazit: Ein Spiel voller Leidenschaft, Tempo und gegenseitigem Respekt. Wir überzeugten mit Effizienz und Spielfreude, Pöllau II mit beeindruckender Moral und Teamgeist. Und auch wenn das Kollektiv den Sieg errang, bleibt festzuhalten: Damir Grbovic, zwei Tore, zwei Assists, unermüdlicher Einsatz – Homo ludens in Reinform. Spieler des Tages, keine Diskussion.

90' + 5'